17. SONNTAG im Jahreskreis – C:    29.07.2001

 

1. Les: Gen 18,20-21.23-32; Ps 137;  -  2. Les : Kol 2,12-14 ;  -  Evang : Lk 11,1-13 ;

 

Für diese so schönen Lesungen genügt nicht eine Seite.  In der zweiten Lesung heißt es:

„Ihr ward tot wegen eurer Sünden“. Der Hl. Paulus sagt das nicht, um zu schelten oder zu verwünschen. Es ist die Wahrheit:  Die Sünden, die Handlungen, die uns von der Liebe abbringen und von der Barmherzigkeit des Vaters entfernen, haben uns unempfindlich gemacht, schläfrig und haben uns von den anderen abgesondert; man kann mit Recht sagen, daß sie uns getötet haben!  Der hl. Paulus erwähnt das, um die Schönheit und Größe der

Gnadentat Gottes aufleuchten zu lassen, die Er durch den Tod und die Auferstehung Jesu bewirkt hat.  Er hat uns vom Tod zum Leben erweckt durch Seine Vergebung!

Die Vergebung ist Quelle des Lebens!  Jesus macht uns fähig, um Vergebung zu bitten, und das erreicht er, wenn wir uns mit Ihm vereinigen!  Die Lage hat sich wahrhaftig geändert gegenüber den Zeiten von Sodoma.  Damals mußte die Sünde bestraft werden, und das geschah durch den Tod. Die Sünde war so groß und verbreitet, daß Gott selbst sie nicht mehr ertragen konnte.  Wir wissen, daß es sich um die Sünden der Homosexualität und andere Perversitäten gehandelt hat, wie wir sie auch in unseren Tagen verbreitet sehen. Wahrhaftig, die Schrift sagt, daß der Schrei des Leidens viel zu schwer war, das durch die Sünden verursacht wurde.  In Sodoma waren alle Sünder: Die Tatsache, daß die Sünde verbreitet war, rechtfertigte niemanden. Keiner konnte sagen: Das ist kein Übel, weil es alle tun.  Das ist böse, was Gott nicht will.  Und Gott will das nicht, das uns oder unsere Geschwister leiden macht!

Abraham bat um die Rettung von Sodoma:  Er glaubte an die Gegenwart von verschiedenen

Personen in jener Stadt, die ohne Sünde waren.  Gott würde sich mit der Gegenwart eines einzigen „Gerechten“ begnügen, um die ganze Stadt zu verschonen.  Damals gab es ihn nicht.

Nun ist jene einzige Person gegenwärtig, und das Jesus!  Aber es genügt nicht, daß Gott da ist, Er muß in der Stadt wohnen, und die Stadt muß Ihn aufnehmen!  Ich will Ihn aufnehmen und nicht nur das, sondern ich will so sein wie Er, einer, der für alle eintritt.  Ich frage Ihn, wie ich leben soll und lerne von Ihm das Beten.  So machten es seine Jünger.

Und Jesus lehrt zu beten, indem Er Gott mit dem vertrautesten Namen, den es gibt, anredet: Vater!  Er empfiehlt Ihn zu behandeln wie ein Freund seinen Freund behandelt, mit Vertrauen, mit anhaltendem Nachdruck und mit froher Heiterkeit.  Vor allem konzentrieren wir uns auf Ihn, auf „ Seinen Namen“,  auf  „Sein Reich“, und nur anschließend schauen wir auf unsere Nöte, wie das tägliche Brot, die Vergebung, die wir sehr notwendig brauchen, und den Schutz vor dem Bösen, das uns andauernd verfolgt.  Er wird uns nicht enttäuschen:  Er wird uns mit dem Heiligen Geist erfüllen!

Wenn wir Ihn um oft nutzlose und manchmal schädigende Kleinigkeiten bitten,  die wir haben möchten, gibt Er sie uns vielleicht nicht, aber Er wird uns nicht ohne den Heiligen Geist lassen!  Erbittet  die Liebe, suchet den Glauben, klopft an das Herz Gottes, und Er wird euch antworten!  Erbittet auch kleine Dinge, Er wird euch große schenken.  Bittet Gott, und es wird euch euer Vater antworten.  Sucht eure kleinen Freuden, und ihr werdet eine so überreiche Liebe finden, wie ihr es nie erwartet hättet.  Gott antwortet nicht wie ein Mensch, sondern Er antwortet als Gott, der Schöpfer und Retter der Menschen! Jedesmal, wenn du dich an Gott wendest, wirst du erhört: Du wirst Seinen Heiligen Geist erhalten!  Und auf diese Weise wirst auch du zum Heil der Welt beitragen, einer Welt, die dauernd sündig ist und die einen Gerechten, der in ihrer Mitte wohnt, braucht, um gerettet zu werden. Jener Gerechte wirst du sein, wenn du Jesus in deinem Herzen trägst!  Amen