32. Sonntag Lesejahr C  11.11.2001

1 Lesung:  2 Makkab. 7, 1-2.9-14;     Ps. 16;     2. Les. Tess. 6,16-3,5 ;    Evang.  Lk 20,27 –38

Könnten doch auch wir so einen Brief empfangen, wie der hl. Paulus ihn an die Tessalonicher gerichtet hat! Es weiß, dass die Christen jener Stadt von einem wahrhaft missionarischem Geist  erfüllt sind. Er hat Vertrauen darauf, dass sie nach seinen Worten leben, zielbewusst das Evangelium verbreiten, der Botschaft der Liebe, die uns der Vater gibt durch den Tod und die Auferstehung Jesu! Er bittet um das Gebet, dass das Wort Gottes, das er verkündet nicht behindert werde.

Das Wort des Herrn ist verschieden von den Worten der Menschen. Die Menschen trachten nur danach, dass es ihnen auf der Erde gut geht und  dass sie den eigenen Hunger nach Genuss und Macht befriedigen können. Sie trachten danach den Götzen zu dienen auf Kosten der Verleugnung Gottes. Sie denken nicht an ein zukünftiges Leben, das es hier zu bereiten gilt

durch eine  reine Lebensweiße, die darauf ausgerichtet ist, den Willen des Vaters zu erfüllen. Die Lebensweiße dieser Leute kann nicht jene der Gläubigen, die verachtet und verfolgt werden, ertagen, weil ihr Verhalten als verurteilen des eigenen ausgelegt wird. Von der ersten Lesung wird uns ein Bespiel dafür gezeigt, das Fakten der Verfolgung schildert, die in Palästina ausgebrochen ist unter der  Herrschaft des Antiochus Epiphanes  um 167 vor Christus. Sieben jüdische Brüder nehmen Marter und Tod auf sich vor den Augen ihrer Mutter und zwar mit einem heldenhaften Mut. Sie wollen nur Gott gehorchen. Sie lassen sich nicht weich machen und an Gewohnheiten angleichen auch wenn sie schon von vielen übernommen und auch mit Regierungsgewalt aufgezwungen worden sind: Sie sollten Schweinefleisch essen und dadurch die eigenen Glaubensüberlieferungen verleugnen. Wie schön sind doch die mutigen Antworten der Jungendlichen, die mit Sicherheit  von Gott die Verherrlichung erwarten, die Gott seinen Getreuen in der zukünftigen Auferstehung schenkt!

Auf die Auferstehung zielt auch das Streitgespräch, das eine Gruppe Sadduzäer mit dem Herrn führt. Sie, bekanntlich reiche Leute, sind sich sicher, dass Alles hier auf Erden ein Ende hat. Das Hirngespinst, das sie Jesus vorlegen, geht von dem damaligen Brauch der Leviratsehe aus. Eine Witwe, die öfters heiratet, findet sich im  Himmel, wenn  sie aufersteht von den Toten, als eine polygame Frau vor, eine vor Gott wahrlich unmögliche Situation!

Jesu läst sich nicht ins Täuschungsnetz ziehen. Vor allem betont Jesus, dass das Leben im Himmel, das Gott uns bei seiner Anschauung  bereite, ein anderes Leben ist, ganz verschieden von jenem, mit dem wir uns hier auf Erden abrackern. Unsere gegenseitigen Beziehungen stehen hier unter der Gegebenheit des Todes, der uns sicherlich einholt. Die Tatsache der Schuld hat uns eingeholt und die Armut unseres geschöpflichen Seins begrenzt uns. Das ewige Leben , das Gott uns bereitet ist ein neues Leben und deshalb verschieden, nicht von physischen Gesetzen eingegrenzt, nicht gebunden  an menschliche Beziehungsgegebenheiten, sondern ähnlich dem Wesen der Engel! Und auch das können wir nicht kennen. Wir werden Kinder Gottes sein, jenes Gottes der auf heilige und reine Weise liebt. Wir müssen die Freude nicht mehr suchen, weil wir sie andauernd in uns haben; wir werden nicht mehr trachten geliebt zu werden, weil wir selbst Liebe sein werden, gerade wie Söhne und Töchter Gottes!

 Die Gesprächspartner Jesus lehnten der Glauben an die Auferstehung ab; sie rechtfertigten auf diese Weise ihre Handlungsweisen , die typisch sind für die reichen Leute. Jesus will ihren Blick auf Gott hinwenden, der nicht ein Gott der Toten sein kann, sondern weil er der Gott der lebenden ist! Und gerade Er lässt sich mit Namen von Toten nennen, die Jahrhunderte früher verstorben waren: Gottes des Abraham, Gott von Isaak und Jakob! Wenn er sich so nennen lässt dürfen wir dann sagen, dass diese Personen nicht mehr existieren? Wenn sie im Herzen und im Namen Gottes existieren, wer kann dann die Wirklichkeit der Auferstehung und das Leben nach dem Tod leugnen?

Das Wort Gottes von heute gibt uns Sicherheit für das zukünftige Leben: Es existiert und es ist in den Händen Gottes! Die Gewissheit des zukünftigen Lebens gibt uns Orientierung  im gegenwärtigen Leben. Wir können hier auf Erden leben, nach der Weisheit Gottes  , im Gehorsam auch wenn wir gegen den Strom des Stärkeren voranschreiten müssen , gegen die Gesinnung jener, die sich  modern, gebildet, intelligent und reich geben. Sie sind nur stolz und unfähig, dem einzigen Gott zu gehorchen, der ein Gott des Lebens und der Liebe ist und der uns „ einen ewige Tröstung schenkt und eine gute Hoffung „.

Herr Jesus, der du uns befreist, von der Unkenntnis bezüglich der zukünftigen Welt, schenke uns die Gnade, an Deiner Demut  und Milde teilnehmen zu dürfen, damit wir jenes neue Leben erreichen können, in dem Dein Vater auf uns wartet!