GEBURT von JOHANNES dem TÄUFER     -     C  - 24.06.01

            1. Les: Is 49,1-6; Ps 138;  -  2. Les: Apg 13,22-26;  -  Evang: Lk 1,57-66.80

 

Die Liturgie dieses Sonntags überläßt den Platz jener von der Geburt Johannes’ des Täufers. Er ist der einzige Heilige, neben der Allerseligsten Jungfrau Maria, von dem wir das Geburtsfest feiern.  Das Evangelium berichtet von dieser Geburt; die Freude der Elisabeth und ihrer Verwandten wird hervorgehoben.  Ihre Freude ist so groß, weil die Geburt dieses Kindes unter außergewöhnlichen Umständen geschieht, nach langem Warten, nachdem schon jegliches menschliche Hoffnungslicht erloschen ist.

Eine Besonderheit, die es zu erwägen gilt, ist auch der Name des Kindes und die Art und Weise, wie er ihm gegeben wird. Beide Eltern sind einig über den wahrhaft neuen Namen, der eine Wende der Gewohnheiten des Volkes darstellt.  Das Kind wird nicht Zacharias heißen, es wird nicht den Namen seines Vaters tragen: Zacharias bedeutet „Gott erinnert sich“. Gott weiß um die Sünden der Menschen, aber Gott gedenkt auch seiner Verheißungen. Und seine Verheißungen hält Gott ein!  Und das ist nun der neue Name: JOHANNES <GOTT ist LIEBE>, oder <Gott ist milde, er ist barmherzig> !  Es naht sich nun die Zeit der Erfüllung der Verheißungen und der Treue Gottes!  Wir erwarten nun nicht mehr wie bisher die Güte Gottes: Jetzt erfreuen wir uns ihrer! Nun ist sie wahrhaft gegenwärtig!

Der neugeborene Knabe ist die Ankündigung der Güte Gottes für die Menschen. Schon vor seiner Geburt hüpfte das Kind vor Freude im Schoß der Mutter und hat auch ihr die Anwesenheit des Sohnes Gottes in Maria zum Bewußtsein gebracht. Später wird er die Stimme sein und das Volk berufen, in Christus die Liebe des Vaters zu erkennen und ihn als den Gesandten des Vaters aufzunehmen. Der Name Johannes ruft in der ganzen Gegend Erstaunen hervor, und jene, die ihn vernehmen, werden zu sensationellen Beobachtern  göttlicher Taten: Sie sind von Furcht ergriffen, gehen in sich und stellen sich Fragen.

Die Botschaft, die Johannes verkünden wird, ruft in der Apostelgeschichte der hl. Paulus in Erinnerung:  Er wird die Menschen einladen, sich zu bekehren zu einem nüchternen Leben und frei von jeglichem Egoismus, um nicht Hindernis zu sein  in der Aufnahme des Erlösers Jesus Christus! Groß ist die Aufgabe dieses Kindes in der Heilsgeschichte. Für ihn gelten die Worte des Propheten Jsaias, der die sichere Überzeugung hat, daß er vom Mutterschoß an berufen worden sei, sein ganzes Leben für die Großtaten Gottes zu verschleudern: Licht für die Völker zu sein und die Heilsbotschaft bis zu den Enden der Erde zu verkünden! Jesus ist das Licht, er ist selbst das Heil und die Rettung. Und wer immer sich abmüht, die Erkenntnis von ihm unter die Menschen zu bringen und hilft ihn aufzunehmen, ist ein Prophet, ein Diener Gottes, auf den sich die gleiche Ehre niederläßt.

In der Sendung des Johannes können auch wir selbst unsere Aufgabe erahnen: Die Barmherzigkeit, Milde, Güte und Liebe Gottes in die Welt zu tragen, in der wir leben, so als ob wir auch <Johannes> hießen. Wenn unser Leben in diesem Klima gelebt wird, wird es zum Licht und begeistert für Jesus. Wir werden selbst manche Menschen zu ihm begleiten, damit sie das Heil und die Freude finden. Und dann wird auch unsere Freude groß werden, denn wir fühlen uns ganz verwirklicht; wir spüren die Gewißheit, daß unser Leben ein Segen ist für die Geschwister und zur Ehre des Vaters gereicht! Amen.