14. SONNTAG   im   Jahreskreis... – C   ( 8.7.2001)

1. Les: Is 66,10-14;  Ps 65   -   2. Les: Gal 6,14-18;   Evang:   Lk 10,1-12.17-20;

 

Der Prophet Isaias lädt zur Freude ein, ja ermuntert zum Frohlocken. Er schaut einen Strom von erfreulichen Kostbarkeiten, eine Fülle von Tröstungen für das Volk Gottes! Welcher Strom ist das? Welcher Wohlstand wird den Kindern Gottes zuteil? Darauf antwortet uns das heutige Evangelium. Gleich einem reißenden Bach ziehen die 72  von Jesus gesandten Jünger nach allen Richtungen aus, um den Frieden zu verkünden, das Geschenk des Vaters, der den Kindern Barmherzigkeit schenken will!  Als Tagelöhner Gottes werden seine Gesandten ausziehen, frei von jeglichem irdischen Interesse, an allem arm, aber außergewöhnlich reich am Gotteswort des Heils, am Wort, das die Liebe des Vaters mitteilt und die Sicherheit Seiner Nähe gibt!

Jesus sendet sie zu zweit aus:  Ihr Wort wird den Wert eines Zeugnisses haben. Sie werden das sagen, was sie gesehen haben. Sie haben den Sohn Gottes gesehen, jenen, der die von den Propheten angekündigten Verheißungen erfüllt. Sie haben das Licht der ewigen Weisheit gesehen, den Anfang einer neuen Welt.  Sie werden zu zweit gehen und vermögen so die Liebe zu leben, die sie verkündigen, und wer sie sieht wird bewundern können, wie man sich aus der Liebe Jesu liebt!   Ihre Verkündigung ist wichtig und sie darf nicht angepaßt und verwässert werden. Vielmehr soll man eine Stadt, die ihre Botschaft nicht annehmen will, verlassen. Aber auch in diesem Fall dürfen die Jünger nicht verdammen und nicht strafen: Das letzte Wort muß auch für jene, die den Jünger des Herrn nicht aufnehmen, eine Zusage des Segens und der Hoffnung sein: „Wisset, das Reich Gottes ist nahe!“

Die gehorsamen Jünger werden die Gewißheit haben,  daß Jesus selbst zusammen mit ihnen wirkt. Sie werden Wunder vollbringen, heilen und befreien.  Aber sie werden nicht deswegen voll Freude sein,  sie betrachten die Wunder der Verkündigung des Evangeliums nicht als Instrumente ihres eigenen Könnens!   Ihre wahre Freude wird immer und nur die Liebe des Vaters sein! „Freut euch viel mehr daran, daß eure Namen im Himmelreich eingeschrieben sind!“  Dieses Motiv der Freude ist bleibend.  Die Jünger Jesu werden immer zufriedene Freudenbringer sein bei jeder Gelegenheit und in jeder Lage!   Auch wenn sie nicht aufgenommen werden, wenn sie abgewiesen und verfolgt werden, können sie sich freuen. „Selig seid ihr, wenn sie euch schmähen, verfolgen, verläumnden und euch alles mögliche Böse nachsagen um meinetwillen. Freut euch und jubelt, denn euer Lohn im Himmel wird groß sein!“  Mit diesen Worten beendete Jesus seine Seligpreisungen.

Wir haben keinen vernünftigen Grund, traurig zu sein!  Die Traurigkeit ist kein gutes Zeugnis für Jesus und für die Liebe des Vaters!  Der heilige Paulus rühmt sich sogar der Leiden, die er für das Evangelium erträgt. Er ist sogar der Auffassung, daß die Bedrängnisse des Christen, die er auf Grund seines Christseins erträgt, das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus bedeutet Dieses Kreuzes  rühmt sich der Apostel, und auch ich will lernen,  das Leidenkönnen um des Evangeliums willen als Ehre zu betrachten!

Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner! Ich bin Dein, aber immer noch fliehe ich das Leiden. Vereinige mich enger mit Dir, auch im Augenblick Deines Kreuzes, damit mein Leben Werkzeug sei für das Heil der Welt, die der Vater so sehr geliebt hat!