1.
Les: Spr 8,22-31;
Ps 8 – 2. Les : Röm 5,1-5 ; - Evang : Joh 16,12-15
nicht mit den Vorstellungen zufrieden zu geben, die die Menschen sich von ihm bilden
können. Das ganze Leben ändert sich je nach der Vorstellung von Gott, die wir in unserem
Sinn und Herzen hegen. Gott offenbart sich in Wahrheit und will sich zu erkennen geben!
Er benützt unsere Redeweise, um uns seine Selbsterkenntnis mitzuteilen und dann gibt er
sich noch nicht zufrieden, sich von außen erkennen zu lassen, sondern er will, daß wir sein
Leben selbst erfahren und erleben! Auf diese Weise entdecken wir, was Lieben bedeutet
und zwar lieben bis zur Ganzhingabe seiner selbst; wir erfassen, was es bedeutet in Gemein=
schaft zu sein und geduldig zu sein bis zum Sich Erfreuen in den Bedrängnissen. Weiters
geht uns auf, wie GOTT Liebe ist, DREIFALTIGE LIEBE: von IHM geht die Iniziative der
Liebe aus (väterliche Liebe); mit Liebe antwortet ER, indem er die Iniziative der anderen aufnimmt (Liebe des Sohnes); aus Liebe bewirkt ER das Wachsen der anderen (bräutliche
Liebe). Gott erkennen in der DREIEINIGKEIT bedeutet, unserem Leben neue Horizonte
eröffnen, bedeutet ein neues Leben zu leben!
Schöpfergottes! Überall, wo wir hinschauen, entdecken wir mit Erstaunen wunderbare
Dinge und wir erfreuen uns ihrer Schönheit, Nützlichkeit und Werthaftigkeit. Die Schöpfung
spricht zu uns von Gott. Besonders der letzte Satz der ersten Lesung läßt uns nicht nur staunen, sondern macht uns auch zutraulich und demütig gläubig: Gott erfreut sich an den
Menschen, die er geschaffen hat, und mit besonderer Sympathie interessiert er sich für sie.
Trotzdem verschließt Gott nicht seine Augen: Er sieht, daß die Menschen Sünder sind. Aber
er hat auch an das gedacht. Der hl. Paulus erinnert uns daran, daß Jesus gesandt ist, von der
Sünde zu erlösen. Und da genügt der Glaube an IHN! Man braucht nicht sonderbare Werke,
magische Gesten oder schwierige und schmerzhafte Iniziationsriten zu vollbringen, es genügt
an IHN zu glauben, und schon sind wir gerechtfertigt in den Augen Gottes und seiner Gnade
würdig. Dann begnügt sich Gott auch nicht, unsere Ferne von Ihm (das ist die Sünde) wegzu=
nehmen, sondern er schenkt uns den gleichen Heiligen Geist, der in unserem Herzen uns seine
Liebe erwidern läßt und sein Leben
verkosten läßt. Wir empfinden uns als Gott in Gott! Wir Sünder werden auf
diese Weise Heilige, und das aus Gnade.
Wie schön ist doch unser Gott, wie kostbar und liebenswert, wie süß ist seine Gegenwart!
Wir sind in Wahrheit Glückskinder, weil
wir IHN erkennen dürfen, denn indem wir ihn erkennen, ist unser Leben schon
gewandelt. Nicht umsonst hat Jesus gesagt, daß den Vater und den Sohn erkennen,
ewiges Leben bedeutet (Joh 6). Ihn erkennen und in IHM leben bedeutet neues
Leben, ist wurzelhafte Veränderung. Auch wer ihn nicht ganz erkennt, ist schon
auf einen neuen und heiligen Weg gewiesen.
Jesus bedauert seinen Freunden gegenüber, daß er ihnen nicht alles
sagen konnte, weil er sie nicht bereit gefunden hatte, die Größe seiner
Weisheit und Offenbarung aufzunehmen. Das wird die Aufgabe des Heiligen Geistes
sein, der auf sie herabkommen wird und schrittweise wird er sie hinführen, das
volle Licht des Angesichtes und des Willens Gottes zu genießen. Jesus verheißt
den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit und Prophetie! Und
indem die Gläubigen den Geist im Herzen tragen, machen sie innere
Schritte, die nach und nach ein bißchen mehr jene Geheimnisse erkennen lassen,
deren Gewichtigkeit sie noch nicht erfassen können. Auf diese Weise wird ihr
Leben zu einem Leben, das sich erneuert, das wächst, das immer größere Stufen
der Liebe und Heiligkeit aufweist.
Komm, Heiliger Geist, erleuchte meinen Verstand und erwärme mein Herz, um die Liebe Jesu und des Vaters zu erkennen und zu lieben! Komm, mach mich zu Jesu Zeugen, damit mein Leben zu seiner Ehre gereiche, und andere Ihn erkennen können, und möge so die heilige Gemeinschaft deiner Kinder wachsen.
Danke, Vater, daß Du uns Jesus gesandt hast, der uns Dein Angesicht erkennen läßt!
Danke, Jesus, daß Du den Heiligen Geist über deine Apostel ausgegossen hast und Ihn all jenen geschenkt hast, die Dich lieben und Dir gehorchen!
Danke, Heiliger Geist, daß Du uns eintreten läßt in die Harmonie der Göttlichen Personen und auch uns zu göttlichen Personen verwandelst! Amen.